Unfan, wörtlich übersetzt Wolkensegel, ist ca. 40 Jahre alt, als sie sich von ihrem Lebensgefährten trennt. Sie erträgt die emotionalen Misshandlungen einfach nicht mehr.
Sie hat ein schweres Leben. Als Putzfrau verdient sie nicht viel. Zwei Kinder wollen versorgt werden. Es reicht hinten und vorne nicht. Sie mietet ein altes, ziemlich heruntergekommenes Häuschen, eher eine Baracke. Dahinter eine grüne Wildnis. Manchmal hat sie nicht genug Geld, um Essen zu kaufen.
Vor einigen Jahren ist sie bei Elisabeth Weinmann (Mitarbeiterin in Taiwan) Christ geworden.
Wo ist nun der Gott, der sie versorgt?
Als ich sie besuche, zeigt sie mir voller Stolz ihren kleinen Tisch, den sie selber zusammengenagelt hat. Die Bretter dazu hat sie am Straßenrand gefunden. In der Küche ein Waschbecken, auch am Straßenrand aufgelesen. Wolkensegel ist glücklich.
Ich bin beeindruckt.
Die Regenzeit beginnt. Bei einem Taifun schwellen der nahe gelegene Teich und kleine Bach zu einem See an, der sich bis zu Wolkensegels Hintertür erstreckt. Wolkensegel traut ihren Augen nicht, als sie einen großen Fisch darin sieht. Es gelingt ihr, ihn zu fangen! Gott versorgt!
Als das Wasser abzieht, wird alles noch grüner. Wolkensegel bahnt sich einen Weg durch die Wildnis. Sie entdeckt ein grünes Gemüse, das dort wild in Massen wächst. Sie hat genug für sich selbst und kann sogar noch etwas auf dem Markt verkaufen.
Wolkensegel nennt es das „Manna“, das Gott ihr gegeben hat. Sie strahlt vor Freude. Sie hat keinen Zweifel: Gott versorgt!