Verstädterung in Vietnam

Immer mehr Importartikel tragen die Aufschrift “Made in Vietnam”. Was sind das für Menschen, die diese Waren herstellen? Woher kommen sie? Wie leben sie? Eine von ihnen ist Cam Tu. Sie läßt uns in ihr beschwerliches Leben blicken.

Cam Tu arbeitet sieben Tage pro Woche in einer Kleiderfabrik. Ihr Lohn ist so niedrig, dass sie wenn immer möglich Überstunden macht. Nachts schläft sie in einem überfüllten Schlafsaal. Cam Tu ist eine von Millionen von Migranten, die auf der Suche nach einem besseren Leben vom Land in die Stadt gezogen sind.

Seit einem Richtungswechsel in der Politik im Jahre 1986 entwickelt sich Vietnam rapide von einer Agrarwirtschaft zu einer Produktions- und Dienstleistungsgesellschaft. Wo früher Reis, Kaffee und Pfeffer exportiert wurden, werden diese Produkte nun von Kleidern und elektronischen Geräten verdrängt. Die Regierung investiert in den Straßenbau, um nicht nur Großstädte zu verbinden, sondern auch den Handel mit den Nachbarländern Kambodscha und Laos zu fördern.

Cam Tu fühlt sich verloren in der Stadt. Sie vermisst ihre Familie, die sie nur einmal pro Jahr besuchen kann. Sie spart jeden Cent, um die hohen Arztkosten ihrer kranken Schwester begleichen zu können.

Der Zuzug der Massen eröffnet neue Möglichkeiten, das Evangelium in Wort und Tat zu verkünden. Wenn die Arbeiter dann aufs Land zurückkehren, nehmen sie das Evangelium mit.

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Entnommen aus dem Gebetsheft: Geschichten aus Vietnam

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