“Unser Herz schlägt für Ostasiaten in Deutschland, besonders für Chinesen: Studenten, interkulturelle Familien und deren Kinder. Wir möchten für sie eine Brücke zu Jesus sein.”
Szu-Chin Chen (陳思瑾)
Ich, Szu-Chin, komme aus Taiwan und lebe seit 2011 in Deutschland.
Vor meiner Bekehrung zu Jesus Christus spielte die Vernunft eine herausragende Rolle in meinem Leben. Wie das Zeichen 思 („Gedanke“) in meinem Namen andeutet, bin ich eine echte Denkerin. Sogar die Liebe versuchte ich zunächst mit dem Verstand zu durchdringen, indem ich mich mit dem populären Werk „Die Kunst des Liebens“ des deutschen Sozialpsychologen Erich Fromm beschäftigte. Auch wenn viele seiner Aussagen aus meiner Sicht durchaus zutreffend sind, habe ich die Liebe Gottes erst nach meiner Bekehrung „verstanden“ und erfahren.
Gott führte mich zunächst durch eine unerklärbare Leidenschaft für die deutsche Geschichte nach Deutschland, wo ich ihn kennen lernen durfte. Er berief mich zur Mission, indem er mir ein Herz für Menschen gab, die nach Lebenssinn suchen. Mit großer Leidenschaft für die Verkündigung reiste ich durch die Welt, lernte Leute aus verschiedenen Ländern kennen und redete mit ihnen über den Glauben. Je mehr ich mit ihnen im Gespräch bin, desto sensibler wähle ich die Worte, mit denen ich ihnen auf angemessene Weise Jesus vorstelle. Schließlich besteht mein Ziel nicht nur darin, ihnen das Evangelium zu verkündigen, sondern sie als Geschöpf Gottes zu respektieren und in ihren jeweiligen Kontexten besser kennen zu lernen.
Tianji Ma (馬天濟)
Ich, Tianji, bin in Festlandchina geboren und kam mit 12 Jahren nach Deutschland.
„Hätten wir gelernt, richtig in unseren Herzen zu lesen, dann wüssten wir, dass in uns ein Verlangen, ein heftiges Verlangen ist, das durch nichts in dieser Welt gestillt werden kann.“ (C. S. Lewis)
Dieses Zitat spricht mir aus der Seele: Jeder Mensch wird von tiefen Sehnsüchten angetrieben. So auch ich, als ich mit zwölf Jahren aus China nach Deutschland kam; als ich ein Chemiestudium begann; als ich mich zum ersten Mal verliebte…
Doch finde ich in diesen Dingen wirklich meine innerste Erfüllung? Noch wichtiger: Wo suchen meine Mitmenschen und meine Landsleute, die Millionen von Chinesen und Deutschen ihre Erfüllung? Diese Frage beschäftigt mich seit meiner Bekehrung im Jahr 2008. Heute ist die Antwort für mich klarer denn je: Nicht das fernste Land, das attraktivste Studium oder die vorzüglichste Frau kann unsere Sehnsucht endgültig befriedigen; nur in Jesus Christus wird unser geistlicher Hunger gestillt.
Nichts kann unsere Sehnsucht endgültig befriedigen; nur in Jesus Christus wird unser geistlicher Hunger gestillt.
Während meines langjährigen Chemie-Studiums wurde auch ich von diesem Gedanken ergriffen: Es ist den Menschen kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, durch den sie gerettet werden, als allein der Name Jesus; es gibt, außer Jesus und seinem Evangelium, niemanden, der das tiefe Loch in unserem Herzen auszufüllen vermag. Darum schloss ich nach meiner Promotion in Chemie noch ein Theologiestudium an der FTH in Gießen an, um Jesus noch mehr kennen und lieben zu lernen.
Beyond Borders – Brücke zwischen den Kulturen
Als Hudson Taylor vor über 150 Jahren OMF (damals CIM) gründete, hatte er die geistlichen Bedürfnisse der Millionen von Chinesen im Blick. Es brannte in seiner Seele wie Feuer, dass so viele Menschen noch nicht von der rettenden, erfüllenden Botschaft Jesu Christi gehört hatten.
Jetzt dürfen wir Teil der OMF-Familie sein, ein echtes Privileg. Im Rahmen der neuen OMF-Initiative „Beyond Borders“ (Mission unter Ostasiaten außerhalb ihres Heimatlandes) werden wir in Deutschland in der interkulturellen Studenten- und Jugendarbeit tätig sein.
Unsere Vision? Aufgrund unserer Diaspora-Erfahrung möchten wir eine Brücke zwischen den Kulturen sein. Wir sind fest überzeugt: unabhängig von Kultur, Rasse und Nationalität braucht jeder Mensch Jesus – ER ist unsere Erfüllung, unser Schicksal und Sinn des Lebens.
Es ist uns die größte Freude, gemeinsam mit Euch im Glauben unterwegs zu sein. Sehr gespannt sind wir auf Gottes Führung – mit der Gewissheit, immer in Seinen großen Händen zu sein.