Als Muscheng elf Jahre alt war, starb sein Vater. Muscheng vermisste ihn nicht. Sein Vater war für ihn ein Fremder gewesen, so wie die Götter. – OMF Missionarin Elisabeth Weinmann über den jungen Taiwanesen.
Die Aussicht ist grandios. Gemeinsam mit seiner Mutter hat Muscheng über eine steile Treppe einen Hügel erklommen. Von dort oben hat man einen wunderbaren Blick auf Taiwans Hauptstadt Taipei. Hier befindet sich ein buddhistischer Tempel.
Die beiden zünden Weihrauch an und beten zu einer der unzähligen Götzenfiguren. Doch schon lange hegt Muscheng geheime Zweifel. Jedes Mal betet Mutter um einen besseren Verdienst. Doch sie muss immer noch hart arbeiten und hat kaum Zeit für ihren Sohn. Die Götter scheinen sich nicht um uns zu kümmern, denkt er.
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Sein Vater starb, als er elf Jahre alt war. Muscheng vermisste ihn nicht. Wie diese Götter hier war auch der Vater eine fremde Person für ihn gewesen. Alles hatte sich nur um die Kinder aus Vaters erster Ehe gedreht, er selbst war immer Außenseiter geblieben.
Nach der Schule wurde er Wächter für ein Hochhaus. Später stieg er zum Verwalter für ein ganzes Wohngebiet auf. Obwohl diese Arbeit ihn ganz beanspruchte, litt er unter einer großen Leere und Einsamkeit. War es nicht sinnlos, in den Tempel zu gehen? „Die Götter geben mir keine Antwort. Sie erklären mir nicht, wozu ich auf der Welt bin.“
Eines Tages lud ihn jemand aus seiner Wohnsiedlung zu einer nächtlichen christlichen Weihnachtsfeier ein. Dadurch stieß er zur Gruppe von Verkäuferinnen und Verkäufern der Evangeliumsgemeinde in Taipei. Während der Feier spürte Muscheng deutlich: hier finde ich, was ich innerlich suche. Ein warmes Licht drang in seine Dunkelheit und verdrängte die Einsamkeit seines Herzens.
Bei Jesus fand Muscheng, wonach er sich sehnte.
Als seine Mutter merkte, dass er zu christlichen Veranstaltungen ging, überschüttete sie ihn mit verletzenden Worten. Sie wollte ihn zwingen, die Ahnen und Götter anzubeten. Doch Muscheng stand zu seinem neuen Glauben. Gleichzeitig begann er, in neuer Weise für seine Mutter zu sorgen.
Im August 2019 ließ er sich taufen. Er bekannte vor der Gemeinde: „Durch den Glauben an Jesus Christus und seinen Versöhnungstod am Kreuz kam ein Friede in mein Herz, den ich mit menschlichen Worten nicht beschreiben kann.“ Danken Sie Gott dafür.
Elisabeth Weinmann
Elisabeth Weinmann lebt in Taiwan. Ihr Herz schlägt für Verkäuferinnen und andere Menschen im Dienstleistungsbereich, die oft sieben Tage die Woche und bis spät abends arbeiten müssen.
Gebet
- Bete für Taiwanesen, die wie Muscheng Antworten auf die großen Fragen des Lebens suchen. Bete, dass sie Christen treffen und Gott sich ihnen durch sie offenbart.
- Bete für die Arbeit der Evangeliumsgemeinde, dass viele Menschen aus dem Dienstleistungssektor Anschluss an andere Christen finden.