In Singapur ist missionieren verboten, untersagt vom „Gesetz für religiöse Harmonie“. Wie feiern OMF Mitarbeiter in ihren Gemeinden Weihnachten?
Unsere Kirche in Singapur liegt im Stadtteil Dover. 15.000 Menschen leben in den Hochhäusern, die die Kirche umgeben. Alle zwei Jahre organisiert unsere Gemeinde ein großes Fest. Es gibt Spielstände mit Ball- und Geschicklichkeitsspielen, einen Flohmarkt, eine Hüpfburg, Tombola und eine Bühnenshow. Und natürlich Essensstände und ein Straßencafé.
Jahr- oder Weihnachtsmarkt?
Für uns Deutsche ist diese Aktion ziemlich ungewöhnlich. Sie ist weder Weihnachtsfeier noch Weihnachtsmarkt. Sie gleicht eher einem Jahrmarkt oder einem großen Straßenfest. Die Gemeinde möchte dadurch eine fröhliche und offene Atmosphäre schaffen. Sie will keine Geschäfte machen, sondern mit den Besuchern ins Gespräch kommen. Insbesondere über Jesu Geburt an Weihnachten.
Auf der Bühne stellen sich Gemeindegruppen durch verschiedene Aufführungen vor. Die Senioren bringen mit ihrem Line-Dance unsere Füße zum Wippen. Die Boys Brigade (Pfadfinder) marschiert und tanzt. Der Chor singt Lieder. Die Weihnachtsgeschichte wird aufgeführt.
Für wenige Dollar erwerben die Besucher einen Gutscheinstreifen. Bedürftige Familien bekommen ihn geschenkt. Damit können sie die verschiedenen Aktionen bezahlen. Zusätzlich erhalten ärmere Besucher ein Essen und dürfen eine Tasche voller Lebensmittel nach Hause nehmen.
Charmanter Erstkontakt
Missionieren ist in Singapur verboten. Das Gesetz über die religiöse Harmonie verbietet öffentliches Werben für die eigene Religion. Privat darf man aber zu Gottesdienst, Hauskreis, Alphakurs und auch einer Weihnachtsfeier einladen. Etliche Gemeindeglieder knüpften ihre ersten Kontakte zur Kirche bei dieser speziellen Weihnachtsfeier. Für uns Deutsche mag sie gewöhnungsbedürftig sein. Aber: Gott wirkt durch sie!
Edgar und Sandra Düe leben mit ihrem Sohn Bennet seit 2008 in Singapur. Edgar arbeitet in der OMF-Zentrale im Bereich Finanzen und Administration. Sandra ist in der OMF-internen Arztpraxis, im Gebetsteam und beim kulturellem Training neuer Kollegen involviert.
3 praktische Tipps
Sie wollen gerne Weihnachten als Chance nutzen, um Asiaten von Jesus zu erzählen? Sie wissen nicht, wie Sie in Kontakt kommen können?
- Wenn Sie gerne einen internationalen Studenten zu sich nach Hause einladen möchten, empfehlen wir Ihnen das Gastfreundschaftsprogramm der SMD (Studentenmission Deutschland)
- Je nach Wohnort können wir Ihnen einen Kontakt vermitteln – schreiben Sie uns!
- Alternativ können Sie sich an den Arbeitskreis Asyl Ihrer Stadt wenden und um Vermittlung eines Kontaktes zu Migranten bitten.