Wenn in Kambodscha die Regenzeit beginnt, werden die Reisbauern aktiv. Sie mobilisieren ihre ganze Familie, um junge Setzlinge zu pflanzen. Eine OMF-Missionarin macht sich beim Reis anpflanzen Gedanken über Gott und die Welt – und Nachfolge.
Christliche Freunde pachteten ein Stück Land, um Reis anzubauen. Sie hofften auf eine Ernte, die die Familie ein Jahr lang ernähren könnte. Das erste Mal in meinen zwölf Jahren in Kambodscha durfte ich „mithelfen“, Reis zu pflanzen.
Theorie trifft Praxis
Voller theoretischer Kenntnisse über den Zyklus des Reisanbaus und die verschiedenen Reissorten machte ich mich ans Werk. Schnell traf die Theorie auf die Praxis. Schon nach wenigen Minuten ging mir ein Lied aus meiner Kindheit durch den Kopf:
“Reis anbauen ist kein Spaß,
gebückt vom Morgen bis zum Sonnenuntergang.
Kann nicht stehen, kann nicht sitzen,
kann nicht mal ein wenig ruhen.
Reis anbauen ist kein Spaß…”
Ich hielt nicht einmal bis zum Mittag durch, geschweige denn bis zum Sonnenuntergang. In Bezug auf „kein Spaß“ im Lied: Meine Oberschenkel und mein Rücken schmerzten am nächsten Tag so stark, dass ich mich fragte, warum das Wort „Spaß“ überhaupt gewählt worden war.
Als ich mich Seite an Seite mit dieser Familie abmühte, erntete ich nicht nur Schmerzen und Beschwerden. Die Gemeinschaft mit ihnen war bedeutsam und unvergesslich. Während wir im Schlamm hockten und über Gott und die Welt sprachen, kam ich zu dem Schluss, dass die Begleitung eines Gläubigen in seiner Nachfolge Jesu dem Reisanbau recht ähnlich ist.
Jüngerschaft: Keine Abkürzung
Man kann diese Arbeit nicht abkürzen. Es ist auch unmöglich, dabei sauber zu bleiben! Meine Füße steckten im Schlamm des Reisfeldes, sich tief unter meine Zehennägel grub.
Meine Hände suchten im schlammigen Wasser nach weichen Stellen, in die ich den Reiskeimling drücken konnte.
Schwer keuchend vergewisserte ich mich immer wieder: „Dieses glitschige Etwas ist kein Blutegel, nicht wahr?!“ Nach einer Stunde hatte ich den Eindruck, dass ich nicht mehr als einen Quadratmeter des Feldes mit Reissetzlingen bepflanzt hatte.
Wenn ich Menschen mit dem Evangelium erreichen möchte, muss ich bereit sein, meine Füße und Hände schmutzig zu machen und hart dafür zu arbeiten. In ihr Leben einzudringen, auch wenn ich manchmal so unwillkommen bin wie ein Blutegel, ist notwendig für eine Ernte des Glaubens.
Jüngerschaft: Mit ganzer Kraft
Es erfordert mein ganzes Herz, meinen Verstand, meinen Geist und meine Kraft, um Christen zu ermutigen, ernsthaft für sie zu beten und um ihren Glauben zu ringen, mit ihnen zu lachen und zu weinen. Als objektiver Zuschauer wäre ich vor dem Chaos geschützt. Doch das geht nicht, denn gerade dort, wo großes Chaos herrscht, will Hoffnung und Veränderung gepflanzt werden.
Klingt diese Art von “Feldarbeit” reizvoll für Sie? Möchten Sie das „Feld Kambodscha“ betreten, Setzlinge des Glaubens pflanzen und die Ernte einbringen? Wenn ja, dann bereiten Sie sich auf Chaos vor, aber auch auf die Treue des Herrn, der zu seiner Zeit die Ernte hervorbringen wird.
Rebecca, OMF-Mitarbeiterin in Kambodscha
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