Von Null zu einer blühenden Gemeinde unter den Pwo Karen in Thailand

Gemeindebewegungen brauchen Zeit, um zu wachsen. Oder besser gesagt, sie entwickeln sich nach Gottes Zeitplan. Louise und Jim Morris können das bezeugen. Von 1957 bis 1971 arbeiteten sie unermüdlich unter dem Volk der Pwo Karen in Nordthailand.

Als sie mit ihrer Arbeit begannen, gab es unter den Pwo Karen keine Christen, keine Bibel und keine Schriftsprache.

Noch 1971 gab es keine sichtbare Gemeinde der Karen. 14 Jahre lang hatten sie gebetet, sich auf die Kultur der Karen eingelassen, Beziehungen aufgebaut und das Evangelium weitergegeben. Im Jahr 1965 hatten sich zwar fünf Menschen taufen lassen, drei waren wieder vom Glauben abgefallen, weil sie den „Weg Jesu“ zu schwierig fanden. Jedes Mittel, um die Menschen mit der Guten Nachricht zu erreichen, von Medizin bis Gesang, wurde entweder abgelehnt, oder die Menschen zogen das Mittel der Botschaft vor, um die es eigentlich ging.

Kein Durchbruch in Sicht

1971 nahmen Louise und Jim eine Berufung an eine Bibelschule Thailand an, um dort zu lehren. Kollegen verpflichteten sich, täglich für die Pwo Karen zu beten.

Als das Ehepaar 1974 in die Region zurückkehrte, stellten sie fest, dass die Saat des Evangeliums durch Gottes Gnade aufgegangen war. Frau Dee und ihre beiden Kinder waren seit den 1960er Jahren die einzigen Gläubigen in ihrem Dorf Prosperity Fields gewesen, doch ihr Leben als Christen und Gebetserhörungen waren ein fortlaufendes Zeugnis für die Nachbarn.

Als Jim und Louise 1974 zu Besuch kamen, wollten mehrere Nachbarn von Frau Dee Christen werden. Man begann, sich sonntags zu versammeln. Später wurde im Dorf ein Gemeindehaus gebaut. Etwa 30 Personen kamen regelmäßig zu den Gottesdiensten.

Zuerst ein Gemeindehaus, dann eine Missionsbewegung

Jim und Louise kehrten nach Striped Creek zurück. Dort war damals ihre medizinische Hilfe dankbar angenommen worden, die Botschaft jedoch nicht. Diesmal zeigte ihr Nachbar, Geekay, Interesse am Evangelium.

Jim lud ihn in die neue Gemeinde in Prosperity Fields ein. Als Geekay sah, dass andere Karen gute Erfahrungen mit dem Jesusweg machten, wandte auch er sich Christus zu. Er begann Jim zu helfen, das Markus-Evangelium in die Karen-Sprache zu übersetzen. Zwei weitere Familien wandten sich Christus zu. Es dauerte nicht lange, bis sich etwa 20 Menschen in Striped Creek zum Sonntagsgottesdienst versammelten.

Die Bewegung wurde immer stärker, da die Karen einander vom Evangelium erzählten oder sogar von Verwandten, die Jesus nachfolgten.

Louise Morris schrieb: „Gott hatte als Antwort auf unsere Gebete eine Durchbruch geschenkt. Er wirkte auf eine Weise, die wir sie nie zuvor erlebt hatten. In Dörfern, die wir nie besucht hatten, wandten sich Menschen Christus zu. Dies war sicherlich nicht unser Verdienst.“

Welche Rolle spielten die Missionare in dieser Phase?

Jim und Louise ermutigten und unterwiesen die neuen Gläubigen. Dazu gehörte, dass sie ihnen zeigten, wie man ein Buch hält und ihnen das Lesen beibrachten – alles neue Erfahrungen für viele Pwo Karen.

Zusätzlich zu einer Reihe von Illustrationen biblischer Geschichten von Genesis bis zur Offenbarung erstellten Jim und Louise kleine Bildbroschüren zu Themen wie: „Wie lebt man als Christ?“. Da es in der Nähe keine geeignete Bibelschule gab, rief man die Gemeindeleiter monatlich zu gründlichen Schulungen zusammen.

Die Missionare halfen auch, wenn neue Fragen auftauchten. Als einer der Christen heiraten wollte, halfen Jim und Louise, ein Modell für eine christliche Karen-Hochzeit zu entwickeln. Dieses Beispiel trug dazu bei, ein großes Glaubenshindernis für junge Menschen zu beseitigen, die dachten, Christus zu folgen würde ihre Heiratschancen beeinträchtigen.

Gott bewies seine Treue, und die Gemeindebewegung nahm weiter an Fahrt auf. Eines Tages kamen Boten und luden Jim und Louise in ein Dorf ein, von dem sie noch nie gehört hatten. In ihren ersten Dienstjahren hatten sie einige evangelistische Schallplatten verkauft, aber niemals eine Reaktion darauf bekommen.

Nun sahen Sie endlich Frucht.

schallplatteEs stellte sich heraus, dass Jot Saw, der sie eingeladen hatte, das Evangelium zum ersten Mal durch eine solche Schallplatte gehört hatte. Der Plattenspieler war zwar mittlerweile kaputt, aber sein Interesse an Jesus blieb bestehen.

Eines Tages bemerkte sein Nachbar: „Die Verwandten meiner Frau im Norden beten die Geister nicht mehr an. Sie verehren jetzt den Jesus, von dem der weiße Missionar erzählt.“

Jot Saw ließ den Missionar holen. Nachdem Jim mit ihm geredet hatte, bekehrte er sich zu Christus. Gemeinsam besuchten sie zu fünf weitere Nachbarn, die sich auch alle zu Jesus bekehrten. Dies war der Beginn einer Gemeinde, die Ausgangpunkt für weitere Gemeinden in 30 umliegenden Dörfern wurde.

Heute existiert eine lebendige Kirchenbewegung unter den Pwo Karen in Nordthailand. Wir beten weiterhin für sie und arbeiten mit ihnen zusammen, um die Menschen in ihrer eigenen Volksgruppe und darüber hinaus zu erreichen.

Unter diesem Link findest du den Nachruf auf Jim Morris.

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