Das Thema Migration ist ein Reizthema. Aber: Gott gebraucht Migration, um seine Ziele zu erreichen. OMF ist überzeugt: Migration ist eine seiner Methoden, mit der er den Bau seines Reiches vorantreibt. Ein überraschender Blick in die Bibel.
Als Kind zog Andrea[1] mit ihrer Familie von Korea nach Südamerika. Im fremden Land wurde ihr Glaube neu entfacht. Später kam Andrea zum Studium nach Deutschland. Als Koreanerin mit ihrer fröhlichen südamerikanischen Art gewinnt sie viele Menschen für Jesus. Kürzlich traf sie Jo11, eine chinesische Studentin, und lud sie in den „Simple German“ Bibelkreis unserer Gemeinde ein. Dort begegnete Joy Jesus. Jetzt teilt auch sie diese Erfahrung fröhlich mit ihren Freunden hier und mit ihrer Familie zuhause.
Andrea und Joy sind keine Ausnahmen. Weltweit leben momentan geschätzt 258 Millionen Menschen außerhalb ihres Geburtslandes – das sind 49% mehr Menschen als im Jahre 2000[2]. Voraussichtlich wird sich diese Zahl in den nächsten 20-30 Jahren verdoppeln.
Warum schickt uns Gott so viele Menschen aus aller Welt vor unsere Haustüre?
Von den ersten Seiten der Bibel bis zur Offenbarung sehen wir, wie Gott Migration benutzt, um seine Ziele zu erreichen: Adam und Eva sollten die Erde füllen[3]; beim Turmbau zu Babel zerstreut Gottes Gericht alle Völker[4]; Abraham wird ausgewählt, in seiner Wanderschaft ein Segen für alle Nationen zu sein[5]. Jakob, Josef, Daniel, Ester und Ruth[6]: Gott begegnete ihnen in der Fremde. Gott benutzte ihr bewegtes Leben, um durch sie seine Botschaft in die Welt zu tragen. Und Gott ließ auch Fremde unter seinem Volk leben und schützte sie durch seine Gesetze[7]. Gottes Volk sollte die Fremden gut behandeln, damit sie den Gott Israels erfahren konnten. Wie nehmen wir Fremde in unserer Mitte auf?
Migrationsgeschichten im Neuen Testament
Jesus wird in Bethlehem geboren[8] und flieht nach Ägypten[9]; er begegnet einem römischen Hauptmann[10] und unterhält sich mit einer Samariterin[11]. Die meisten Akteure der entstehenden christlichen Gemeinde sind Migranten. Denken Sie an die unbekannten Evangelisten, die das Evangelium den Nichtjuden in Antiochia brachten[12], an Paulus aus Tarsus oder Barnabas aus Zypern.
Jesus selbst verließ seine himmlische Welt, um uns zu dienen. Wie zeitgemäß ist doch das Kreuz Jesu in unserer immer internationaler werdenden Welt, welches Menschen verschiedenster Volksgruppen und sozialer Schichten nicht nur mit Gott vereint, sondern auch miteinander[13].
Migranten als Empfänger und Zeugen von Gottes Liebe
Die tiefe Einheit in Jesus, über Kulturgrenzen hinaus, erlebte ein unbekannter junger Asiate, der zufällig zu einem internationalen Gottesdienst stieß. Staunend stellte er fest: „Was muss das für ein Gott sein, dass Menschen aus Afrika, Amerika, Europa, China und aller Welt ihn gemeinsam anbeten?“
Gottes Herz für alle Nationen hat immer schon Migranten zu sich gezogen. Und er hat Migranten immer schon als Zeugen seiner großen Liebe unter allen Kulturen eingesetzt. Sollte das heute anders sein?
Sabine und Hans Walter Ritter
Sabine und Hans Walter Ritter waren von 2005 bis 2012 Missionsleiter von OMF in Deutschland. Seit einigen Jahren ist Hans Walter Teil der internationalen Missionsleitung mit Verantwortung für die Arbeit von OMF in Europa und Afrika mit Schwerpunkt „Diaspora“.
Fußnoten
[1] Name geändert; [2] http://www.un.org/en/development/desa/population/publications/pdf/popfacts/PopFacts_2017-5.pdf, [3] 1. Mose 1,28; [4] 1. Mose 11,8; [5] 1. Mose 12,3; [6] Jakob: 1. Mose 28,10-16; Josef: 1. Mose 39,21+50,19-22; Daniel: Dan.6,21-23+26-28; Ester: Ester 4,9-17; Ruth: Ruth 1:15-16+4,13-17; [7] 2. Mose 22,20-26; [8] Lukas 2:1-7; [9] Matt 2,13-15; [10] Matt 8,5-13; Lk 7,1-10; [11] Joh 4,1-42; [12] Apg 11,19-23; [13] Eph. 2,14ff
Quellen
Für diesen Artikel wurde verwendet: Rodas, C, Daniel, M: Diaspora & Mission in the Old Testament (Seite 100-117) und Chang, Steven S.H., From Opportunity to Mission: Scattering for the Gospel in the New Testament story (Seite 118-131)
Noch mehr biblische Referenzen zu “Migration in der Bibel” finden Sie in: „Scattered and Gathered, A global compendium of Diaspora Missiology“.

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