Ich hole ein Kurzzeitteam von fünf jungen Australiern am Bahnhof ab. Wir fahren zu unserem Haus. „Herzlich willkommen!“
Sie schauen sich suchend um: „Und wo ist die Kirche?“ Erstaunt hören sie meine Antwort: „Die Kirche ist in unserm Haus!
Seit Beginn unserer Gemeindegründung im letzten Jahr finden alle Veranstaltungen bei uns statt.“ Gespannt lauschen sie unserem Berichten vom Beginn der Gemeinde:
„Als wir im Februar 2014 nach Hanamaki zogen, kannten wir niemanden. Die Gottesdienste der beiden bestehenden evangelikalen Gemeinden am anderen Ende der Stadt werden nur von je etwa fünf Leuten besucht. Unter den knapp 100.000 Einwohnern der Stadt gibt es weniger als 0,1% Christen. Da haben wir als OMF den Auftrag gesehen, hier eine Gemeinde zu gründen.“
Und dann kommt die Frage, die uns immer wieder von Besuchern gestellt wird: „Und wie habt ihr das am Anfang gemacht?“ Ja, wie baut man eine Gemeinde von Null auf?
Wir haben Gott gebeten, uns zu zeigen, wo er offene Türen vorbereitet hat und dann weiträumig ein Faltblatt mit Einladungen zu Deutsch- und Englischunterricht, Kochklassen und persönlichem Bibelunterricht verteilt. So manche Leute besuchten daraufhin unsere Klassen. Interessierte Japaner begannen einen Glaubensgrundkurs. Seit Juli 2014 findet bei uns im Wohnzimmer ein Gottesdienst mit etwa 10-12 Leuten statt.
Das Kurzzeitteam war nur eine Woche hier, aber zu den von ihnen gestalteten besonderen Events ließen sich wieder einige neue Leute einladen, mit denen wir jetzt den Kontakt weiterführen.
Wolfgang und Dorothea Langhans sind seit 1980 in Japan. Sie haben vier erwachsene Kinder. Nach vielen Jahren in Leitungsaufgaben für OMF Japan sind sie nun wieder in der Gemeindegründung tätig.