Unsere Tochter hatte ihr FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr) in China selbst organisiert. Gott hatte Tür um Tür geöffnet. Nun betreute sie behinderte Waisen in der Nachbarprovinz – 1½ Tagesreisen entfernt. Obgleich nicht als FSJ anerkannt, waren Unterkunft und Verpflegung frei.
„Papa, schau Dir mal das Foto an.“ Einer von Claras Fingern war seltsam entzündet. Ich bat eine ehemalige Studienfreundin, jetzt Hautärztin, um Rat. Mutig ließ sich Clara im örtlichen Krankenhaus behandeln. Keine Besserung. Weitere Symptome kamen hinzu. Die dermatologische Differentialdiagnostik machte mir Angst. „Sie muss von den Waisenkindern weg.“ Doch davon wollte Clara nichts hören.
Obwohl ich Arzt bin, fühlte ich mich hilflos. Eine medizinische Weiterbildung hielt mich am Ort fest. Doch ich konnte meine Sorgen mit dem Kurzzeit-Team teilen, die sowohl beteten, als auch diagnostischen Rat gaben: „Schließe eine Herzklappenentzündung aus.“
Wie gut, dass man in Chinas Krankenhäusern jede gewünschte Untersuchung kaufen kann! In der Apotheke ist praktisch alles rezeptfrei. Die Ergebnisse diskutierte ich mit einem befreundeten Kardiologen. Die empfohlene Kontrolle führte er schließlich selbst in seiner Privatpraxis in Hongkong durch – kostenlos!
Wegen Claras Visum hatten wir unerwartet ausfliegen müssen. Dass dann alles gut war, verbuchen wir als Wunder, da medizinisch kaum erklärbar.
Wir durften bei Freunden wohnen. Die Kurzzeitler luden uns zu einem französischen Dinner ein. Clara fand einen warmen Wintermantel. Eine Ärztin bot an, sich an den Flugkosten zu beteiligen. Eine Woche später erhielt Clara ihr Visum.
Gott sorgt sich ganzheitlich um uns – um Geist, Seele und Körper. Und das mit liebevoller Empathie!
E.S.
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