Die Erde bebt! Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie es ist, während eines Erdbebens in einem Zelt zu schlafen? – So hat einer einer unserer Missionare das Erdbeben am 6. September 2018 auf Hokkaido erlebt.
Eigentlich hatte mein Sohn andere Pläne gehabt. Er hatte einen Platz auf dem Campingplatz am Lake Shikotsu in Hokkaido gebucht. Die Straße zum Campingplatz war wegen Schäden durch Typhoon 21, dem stärksten Taifun seit 25 Jahren, gesperrt. Also stellte er sein Zelt am Straßenrand auf, etwa 35 km entfernt von der kleinen Stadt Atsuma.
Am Morgen des 6. September 2018, um 3:08 Uhr früh, wachte er plötzlich auf. Er fand sich mit dem Gesicht nach unten liegend und nach Atem ringend. Mit beiden Händen versuchte er, sich vor dem “Ertrinken” zu retten.
„Die Erde bewegte sich wie eine riesige Welle, auf und ab, von links nach rechts, dann in einer kreisförmigen Bewegung“, beschrieb er das Beben. Als er aus seinem Zelt herauskam, war alles stockfinster. Nirgendwo brannte ein Licht.
Das Hokkaido Eastern Iburi-Erdbeben 2018 (北海道胆振東部地震) ereignete sich in einer Tiefe von 33,4 Kilometern mit der höchsten Intensität auf der japanischen Skala unter Atsuma. Atsuma liegt nur 25 Kilometer vom internationalen Flughafen der Insel und 60 Kilometer vom Zentrum der Hauptstadt Sapporo entfernt.
Es ist das erste Mal, dass Hokkaido, die nördlichste Präfektur Japans, von einem Erdbeben dieser Größenordnung heimgesucht wurde. Erst zum sechsten Mal seit Einführung der JMA-Skala im Jahr 1949 wurde in Japan ein Beben dieser Stärke registriert.
Das Erdbeben verursachte erhebliche Schäden am Kohlekraftwerk in Atsuma und führte zu einem Stromausfall für ganz Hokkaido mit seinen 5,3 Millionen Einwohnern. Hunderttausende Wohnungen waren ohne fließendes Wasser. In den Krankenhäusern versuchte das Personal, ihre Patienten ohne Elektrizität am Leben zu erhalten, besonders diejenigen, die künstlich beatmet werden oder an der Dialyse sind.
40 Menschen starben, über 640 wurden verletzt. Mehr als 32 Häuser sind vollständig zerstört, tausende weitere wurden beschädigt. Viele Straßen sind unpassierbar durch Ausbeulungen, Schutt und Bodenverflüssigung.
Es treten weiterhin viele Nachbeben auf. Dies unterbricht den Schlaf und verstärkt die emotionale Belastung um ein vielfaches.
Erstaunlicherweise waren am 10. September 99% der Häuser wieder mit Strom versorgt. Auch die meisten Wohnungen außerhalb des unmittelbaren Atsuma-Abira-Gebietes waren wieder an die Wasserversorgung angeschlossen. Die U-Bahnen fahren wieder. 80% der Bahnverbindungen wurden wieder aufgenommen, auch der Flugverkehr funktioniert fast normal.
Die Regale in den Supermärkten füllen sich langsam wieder, obwohl die Landwirtschaft und die Milchwirtschaft in Hokkaido einige Zeit brauchen wird, um sich von dem Unglück zu erholen.
Die emotionale Belastung ist hoch. Sie betrifft besonders ältere Menschen; Kranke und Kinder leiden auch sehr darunter. Beginnt eine Sirene zu heulen, geraten viele beinahe in Panik. Wir alle stehen noch unter Schock.
Danke, dass ihr anhaltend für uns betet!
„Gott ist unsre Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben.
Darum fürchten wir uns nicht, wenngleich die Welt unterginge und die Berge mitten ins Meer sänken,
wenngleich das Meer wütete und wallte und von seinem Ungestüm die Berge einfielen.
Seid stille und erkennet, dass ich Gott bin! Ich will mich erheben unter den Völkern, ich will mich erheben auf Erden.“
Aus Psalm 46
Von Dale, OMF-Missionar auf Hokkaido, Japan
Verfasst am 10. September 2018
Gebet für Japan
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- Beten Sie für die Christen und Missionare in Hokkaido, dass sie ein Trost für ihre Mitmenschen sind und die Möglichkeit haben, die Menschen auf Gott, unsere Zuflucht, hinzuweisen.

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