Mission der Zukunft

Wie sieht die Mission der Zukunft aus? Längst ist klar, dass Christen der westlichen Länder in Zukunft eine immer geringere Rolle in der Weltmission spielen werden. Was bedeutet dies für Missionsgesellschaften wie OMF? Gedanken von Missionsleiter Armin Messer.

Die Gläubigen des globalen Südens sind nicht nur numerisch in der Mehrzahl. Sie überholen uns auch in ihrer Leidenschaft für Jesus. Sie senden mehr Mitarbeiter, um den Missionsauftrag Jesu auszuführen und tragen weltweit Verantwortung in internationalen Missionswerken. Das ist gut so, denn das sind die Früchte der Missionsarbeit der letzten Jahrhunderte.

Biblische Bezeichnungen neu entdecken

All dies bedeutet, dass wir ein neues „Missions-Mindset“ brauchen. Ein Missionar ist mehr als nur ein Lehrer oder Pionier, der seine Erkenntnisse über Gott und die Welt weitergibt.

Wir müssen biblische Bezeichnungen neu entdecken: Timotheus wird als „Bruder und Mitarbeiter“ am Evangelium Christi bezeichnet (1. Thes 3,2); Paulus nennt sich „Knecht“ bzw. „Sklave Christi“ (Röm 1,1; Phil 1,1). In derselben dienenden Haltung gilt es auch heute mitzuarbeiten, damit die „Gute Nachricht“ jeden Menschen erreichen kann.

Missionare als Baugerüst

Das Bild des „Baugerüstes“ drückt aus, dass Mitarbeiter aus dem Ausland nur temporär vor Ort sein sollen. Zwar helfen sie dabei mit, etwas Neues aufzubauen, aber so, wie ein Gerüst möglichst bald wieder abgebaut wird, sollen sich auch Missionare überflüssig machen, damit ihre Aufgaben von der einheimischen Gemeinde Jesu selbständig weitergeführt werden können.

Corona hat das „Abbauen“ von Baugerüsten durch Einreisebeschränkungen, Probleme bei der Verlängerung von Visa usw. stark beschleunigt. Neu wurde deutlich, dass christliche Dienste am besten von Anfang an in enger Partnerschaft mit einem Team vor Ort begonnen und durchgeführt werden.

Demut als Schlüsselkompetenz

Immer öfter arbeiten Mitarbeiter aus dem Westen auch unter der Leitung von Geschwistern aus dem globalen Süden.

Demut war schon immer eine wichtige Voraussetzung für einen erfolgreichen Auslandseinsatz. Aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen kommt der Bedeutung dienender Haltung künftig jedoch eine noch größere Rolle zu.

Da unser Fokus als OMF auf unerreichten Völkern liegt, ist es nicht immer möglich, in Teams mit lokalen Christen zu arbeiten. Aber selbst in der Arbeit unter Volksgruppen, in denen es noch keine einheimische Kirche gibt, spielt die Mobilisation von Christen, die in einer ähnlichen Kultur leben, eine immer wichtigere Rolle.

Wenn wir gemeinsam am Auftrag Jesu mitarbeiten und einander ergänzen, kann Gott Großes entstehen lassen.

Armin & Heike Messer

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