Begrüßung für Fortgeschrittene

Zur Begrüßung schüttelt man sich die Hände – jedenfalls in Deutschland.

In Thailand dagegen beide Handflächen zum „Wai“ aneinandergelegt. Dann wird es schwierig.

Wie hoch die Hände genommen werden und wer zuerst grüßt, hängt vom Status des Grüßenden und des Begrüßten ab. Der sozial tiefer Gestellte hat die Hände als erstes zum Gruß zu erheben.

Bei einem sozial höher Gestellten hebt man die Fingerspitzen oder sogar Daumenspitzen bis zur eigenen Nase. Dieser erwidert den Gruß mit den Fingerspitzen nur auf Kinn- oder Brusthöhe. Es kann auch bei einem wohlwollenden Nicken bleiben.

So banal diese Begrüßungsgeste auch erscheinen mag, sagt sie doch sehr viel über den Platz auf der sozialen Leiter aus. In Thailand ist durchaus nicht jeder gleich viel wert. Wer auf der Leiter ganz unten steht, ist dort aus einem guten Grund: Er hat ein schlechtes Karma.

Eine kleine Minderheit in Thailand handhabt den Gruß jedoch anders. Es sind die Christen.

In den christlichen Gemeinden kann man beobachten, wie z.B. ein Erwachsener ein Kind zuerst mit dem „Wai“ begrüßt. Die Hände des Kindes und des Erwachsenen wandern auf die gleiche, ehrerbietende Höhe.

So gering uns Europäern diese kulturelle Veränderung erscheinen mag, so beeindruckend kann sie auf Thais wirken.

Immer wieder höre ich in Zeugnissen, dass Menschen tief davon berührt waren, wie sie in der christlichen Gemeinde empfangen wurden. Das hat sie dazu bewogen, mehr über Jesus wissen zu wollen.

Ulrich Kohler, Thailand

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